2013 bin ich auf ein Segelschiff gezogen und schreibe Bücher, die berühren.
Nicht nur. Aber auch.
Gemeinsam mit meiner Familie habe ich bisher zweimal den Atlantik überquert, in 17 verschiedenen Ländern gelebt, Hundewelpen in Kolumbien bekommen und unser sechstes Kind in der Karibik zur Welt gebracht.
Ob ich abenteuerlustig bin?
Ja. Aber nicht nur.
Begonnen hat meine Geschichte 1979 in einem Schweizer Bergdorf. Meine Kindheit verbrachte ich im Wald, beim Wandern in den Alpen und Baden in klaren, kalten Seen. Aus der Natur schöpfe ich Kraft, auch heute noch. Nachts alleine mit meiner Familie unter dem Sternenhimmel über den Ozean zu segeln ist eine Erfahrung, die mich geprägt hat.
Eigentlich wollte ich Schauspielerin werden. Aber es war keiner da, der mich darin unterstützt, mich begleitet und bestärkt hätte. Im Gegenteil. Darum studierte ich Internationale Beziehungen. Vor dem Hintergrund der damals gerade aktuellen Anschläge aufs World Trade Center interessierte mich das Studium, wenngleich es mich nicht begeisterte. Meine kreativen Energien steckte ich ins Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten, in die Website-Erstellung und die Organisation von Kultur- und Hilfsprojekten.
Nach der Geburt meines ersten Kindes fand ich mich als kritisch denkende, rebellische Mutter wieder. Im Zusammenleben mit den Kindern begegnete ich mir selbst.
Aufbruch braucht keinen Mut, sondern Selbstkenntnis.
Ausstieg aus dem Hamsterrad, Minimalismus statt Konsumwut, gemeinsames Entwickeln statt Individualismus, Familienzeit statt Kindergarten und Schule. Nach der fünften Hausgeburt waren mein Lebenspartner Michael und ich reif für eine neue Lebensform. Wir verließen die Schweiz und zogen auf eine alte Stahlyacht in Portugal. Wir stammen beide aus den Bergen und konnten weder segeln noch verstanden wir etwas von Booten. Aber wir hatten die beiden Bedürfnisse nach
Freiheit und Selbstbestimmung.
Die Reise durch die Welt ist eine Fortsetzung der Reise zu mir selbst. In unzähligen Situationen trainiere ich Gelassenheit, Verständnis, Geduld und vor allem eins: Vertrauen. In mich, meine Mitmenschen, ins Leben. Wir können nur das Maximum aus dem Leben herausholen, wenn wir uns ganz darauf einlassen -
wenn wir vorbehaltlos vertrauen.